Selim Özdagan & Yüksel Pazarkaya: Zwei Generationen Literatur mit Migrationsgeschichte

Yüksel Pazarkaya, geboren 1940 in Izmir1958 kam er zum Studium der Chemie nach Stuttgart, das er 1966 abschloß. Danach Studium der Germanistik, Promotion zum Dr. phil. 1972. Tätigkeit als Fachbereichsleiter an der Volkshochschule in Stuttgart.Von 1986 bis 2002 Redaktionsleiter beim Westdeutschen Rundfunk in Köln, unterbrochen 1994 durch einen Aufenthalt in den USA als Writer in Residence an der Washington University St. Louis. Seit 1960 schreibt er Gedichte auf türkisch und deutsch.1980–82 Herausgeber der zweisprachigen Zeitschrift Anadil. Im Frühjahr 2000 hatte er die Chamisso-Poetik-Dozentur an der TU Dresden inne, seit 2003 lebt er als freier Schriftsteller in Bergisch-Gladbach. Einige seiner Werke: "Utku oder Der stärkste Mann der Welt. Zweisprachig", München und Wien 1974, "Heimat in der Fremde? Drei Kurzgeschichten", Berlin 1979 Der Babylonbus. Gedichte. Frankfurt am Main, 1989, Ich und die Rose. 2002,.Odyssee ohne Ankunft. 2004.2006 erhielt er den Ehrendoktor der Universität Çanakkale. 2010 wurde sein Theaterstück »40 yil – dile kolay oder 40 Jahre – leicht gesagt« am Gallus-Theater in Frankfurt am Main aufgeführt.Selim Özdagan, geboren 1971 in Köln-Mülheim Selim Özdagan ist ein deutscher Schriftsteller türkischer Herkunft. Özdo?an wuchs zweisprachig auf. Nach dem Abitur (Hölderlin-Gymnasium) studierte er Völkerkunde, Anglistik und Philosophie, brach sein Studium jedoch ab. Seit 1995 ist er als Autor tätig.Sein erstes Buch, der Roman Es ist so einsam im Sattel, seit das Pferd tot ist (1995), gilt als Kultbuch. 1996 erhielt Özdo?an den Förderpreis des Landes Nordrhein-Westfalen für junge Künstlerinnen und Künstler und 1999 nach weiteren Werken den Adelbert-von-Chamisso-Preis. Özdo?ans vierter Roman Im Juli (2000) basiert auf dem Drehbuch des gleichnamigen Kinofilms von Fatih Ak?n. Sein 2005 veröffentlichter Anatolienroman Die Tochter des Schmieds wiederum spielt eine Rolle in Ak?ns 2007 erschienenem Film Auf der anderen Seite. Sein Buch Zwischen zwei Träumen wurde für den Deutschen Science Fiction Preis 2010 als bester Roman nominiert. 2016 erscheint von ihm ein Roman mit einem Titel, wie für unsere Ausstellung erfunden:Wieso Heimat, ich wohne zur MieteSelim Özdagan über Yüksel Pazarkaya zu dessen 75. Geburtstag: „Auf die Frage, ob er beim Schreiben eher rational oder emotional vorgehe, hat Pazarkaya einmal geant­wortet: Kann man das trennen? Diese Gegenfrage ist aus einem Gleichgewicht heraus gestellt, aus einer Ausge­wogenheit, die man nicht behaupten kann. Pazarkaya ist kein Autor, der in Grenzen denkt. So hat er zwar immer auch über Migrationsthemen ge­schrieben, sich aber nie darauf festlegen lassen. Je mehr er es schafft, scheinbare Gegensätze und Widersprüche in sich zu vereinen und ein Gleichge­wicht zu halten, wo andere in Extreme kippen, je mehr Kulturen, Sprachen, Ansätze, Perspektiven er in sich vereinigt, desto mehr leuchtet er als lebendes Exempel eines offenen Menschen. „Gefördert von der Robert-Bosch-Stiftung in Zusammenarbeit mit dem literaturhaus.dortmund. 

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