UNESCO-Tag der kulturellen Vielfalt - Kulturelle Vielfalt braucht gemeinsamen Kitt

Kulturstaatsministerin Grütters hat Vertreter verschiedener Organisationen zu einem Planungsgespräch für eine bundesweite Initiative zum UNESCO-Tag der kulturellen Vielfalt getroffen. "Alle hier lebenden Menschen sollen spüren, dass sie mit ihren Biografien, Hoffnungen und Träumen zur Kultur unseres Landes gehören", sagte sie.Grütters: Wir sind ein Einwanderungsland und die kulturelle Vielfalt ist Teil unserer Identität Die Teilnehmerliste für das Arbeitstreffen las sich wie die Nomenklatur des deutschen Kulturföderalismus: Zahlreiche Vertreter der kommunalen Spitzenverbände und der Kultusministerkonferenz der Länder sowie von künstlerischen Dachverbänden, kulturpolitischen Stiftungen, bundesweit agierenden Migrantenorganisationen als auch Vertreter aus der Zivilgesellschaft waren der Einladung von Kulturstaatsministerin ins Bundeskanzleramt gefolgt."Das ist für sich genommen schon ein starkes Statement zum heutigen Welttag der kulturellen Vielfalt - ein Bekenntnis zu unserer (Mit-)Verantwortung für den Zusammenhalt in einer pluralistischen Gesellschaft", stellte die Kulturstaatsministerin erfreut fest.Ihr gemeinsames Ziel: Die Schaffung einer bundesweiten Initiative in deutschen Kultureinrichtungen als Ausdruck des Selbstverständnisses einer weltoffenen Gesellschaft und als Einladung für den kulturellen Austausch vor Ort.Gemeinsames kulturelles Reservoir als Kitt der Gesellschaft"Die Zuwanderung der letzten Jahrzehnte hat nicht nur die Zuwanderer verändert, die teils in der zweiten und dritten Generation hier leben. Die Zuwanderung hat auch unsere Gesellschaft und unser Selbstverständnis verändert. Mittlerweile begreifen wir uns als Einwanderungsland - und die kulturelle Vielfalt als Teil unserer Identität", sagte Grütters.Trotz dieser positiven Entwicklungen bleibe kulturelle Vielfalt eine politische Herausforderung, auch und gerade auf kulturpolitischer Ebene. Zum einen, weil die diffuse Angst vor der vermeintlich drohenden Dominanz kultureller Minderheiten das große Bedürfnis nach Vergewisserung unserer eigenen kulturellen Identität offenbare. Zum anderen, weil kulturelle Teilhabe eine grundlegende Voraussetzung dafür sei, dass Zuwanderer in der Fremde heimisch werden."Insofern kommt der kulturellen Integration eine enorme Bedeutung bei der gesellschaftlichen Integration zu. Umgekehrt brauchen wir ein gemeinsames kulturelles Reservoir gleichsam als Kitt, der unsere Gesellschaft zusammen hält. Ohne ein Minimum an kulturellen Referenzen und humanistischen Werten, die allgemein als bekannt vorauszusetzen sind und auch anerkannt werden, kann ich mir nicht vorstellen, wie sich in unserem Land dauerhaft gemeinschaftsstiftende Kräfte halten oder entfalten können. Worauf sollten sich diese denn beziehen, wenn nicht auf kulturelle Eigenheiten und Traditionen, auf die sich letztlich ja auch die Wertvorstellungen unseres Grundgesetzes gründen", fragte die Staatsministerin.Initiative soll einen Prozess auslösenZiel der geplanten Initiative ist es, die vielen einzelnen Aktionen, Programme und Projekte, die es in deutschen Kultureinrichtungen bereits gibt, öffentlichkeitswirksam in einer gemeinsamen Initiative zu bündeln und sie damit weithin sichtbar zu machen. Außerdem sollen Erfahrungen und Kenntnisse untereinander ausgetauscht werden. "Mir ist es ein wichtiges Anliegen, in allen Museen, Theatern und Konzerthäusern die Türen und Tore weit aufzumachen für diejenigen, die hinter diesen Türen und Toren Hemmschwellen vermuten - nicht zuletzt auch für Menschen, die neu in unserem Land gekommen sind."In den Ländern und Kommunen, in den zivilgesellschaftlichen Organisationen und Dachverbänden gebe es bereits eine Fülle von ausgereiften Konzepten, Programmen und Initiativen, auf die zurückgegriffen werden könne, so Grütters. Ihr Ressort verstehe sich dabei als "primus inter pares" und sei für alle Anregungen offen.Donnerstag, 21. Mai 2015Quelle: http://www.bundesregierung.de/Content/DE/Artikel/2015/05/2015-05-21-gruetters-tag_des_willkommens.html

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